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Dienstag, 8. Juli 2014

Sommerloch


Waren die jährlichen Sommerlöcher schon immer so groß wie das in diesem Jahr oder gibt’s wegen der WM Berichterstattung seitens der FIFA eine Nachrichtensperre? Wie auch immer, ich hasse Fußball und somit auch die Nachrichten über Rhiannas Buddyfoto mit diesem Kloose oder heulende Portugiesen. Gibt es denn in Deutschland keine handfesten Skandale mehr? Kein Schwuler, den man wegen seinem Outing an den Medialen Pranger stellen könnte? Kein Politiker, den man irgendwo in der Provinz des nachts mit offener Hose aus einem Stall kommen sah (natürlich wäre er nur pinkeln gewesen, was man auf den veröffentlichten Bildern, deutlich erkennen könnte)?
Nein, ich muss mich durch Nachrichten wie „Krankenakte von Michael Schumacher gestohlen, Dieb fordert 50000 € Lösegeld“ oder Bilder eines Playboygirls, das übrigens aus meinem Nachbarort stammt, zusammen mit einem Maurer aus Wien, quälen. Irgendwo am Rande habe ich gelesen, dass Angie und ihre Untertanen beschlossen haben Deutschland unter Druck zu setzen, um an Rohstoffe zu gelangen. Fracking, komisches Wort für „wir haben keine Ahnung was dabei passieren kann, aber wir machen es trotzdem“! Wen interessiert’s? Genau, keinen. Hauptsache wir wissen wie es den Spielerfrauen geht in der sexlosen WM Zeit. Habt ihr gehört? Es soll in der Nationalmannschaft Schwule geben. Was wenn die Frau in der Nationalmannschaft spielt, während der Mann im WM Lager wartet? Warum schreibt denn niemand darüber?
Ich überlege meinem Facebookaccount einen Sommerurlaub zu gönnen. Jetzt nachdem es nicht mehr gegen Zuckerbergs Richtlinien verstößt, Bilder von stillenden Müttern zu posten, geht die letzte Möglichkeit verloren gegen das virtuelle Establishment zu rebellieren. Wo soll das noch enden? Am Ende werden die Facebooknutzer noch gefragt was sie wollen, bevor Änderungen durchgeführt werden. Ich weiß nicht, ob so viel Mitspracherecht gut ist. Facebook ist doch nur so erfolgreich, weil die Nutzer kaum Möglichkeiten haben, etwas selbstständig zu entscheiden. Gebt dem Volk zu viel Freiraum und es endet in der Anarchie und Zuckerbergs Volk ist größentechnisch fast schon China. Solch ein großes Volk braucht einen Diktator, siehe China.
Die interessanteste Meldung der letzten Tage; „Ich verspreche euch 16 Stunden Sex, wenn Chile gewinnt". Nein, das kam nicht von einer der Spielerfrauen, tzzz… was ihr wieder denkt! Eine chilenische Pornodarstellerin schrieb das bei Twitter. Wie meint sie das? Sie hat 67000 „Twitterfans“, dürfen diese 67000 wild onanierend durchs Wohnzimmer laufen, 16 Stunden lang, während die gute 16 Stunden am Stück einen Orgasmus nach dem anderen vortäuscht? Danach geht sie dann wahrscheinlich in die Politik, 67000 Wähler hat sie ja danachwohl an der Muschi in der Tasche.
Die Wahnwitzigste Meldung aus der Kategorie, „ Ich dachte die wären schon lange Tot“ kommt wohl aus der Krawallscene Musikerecke. Die BöhsenOnkelz engagieren Ben Becker und Moses Pelham, um ihre Fans davon abzulenken, dass sie die Konzerte nur aus reiner Profitgier geben. Anscheinend werden Entziehungskuren in einer solch steilen Musikerlaufbahn teuer. Ben Becker dachte wohl bei der Einleitung, er wäre im Berliner Reichstag. Vor 70 Jahren. Tja lieber Ben, „Nichts ist für die Ewigkeit“ auch die Glanzzeiten von B-Promis und besser totgebliebenen Bands. Moses Pelham, ehemals einer der besten deutschen Rapper, tritt mit einer Zombieband auf. Jeder Auftritt ist Werbung, aber solltest Du, Moses, nicht lieber wieder nette Castingteilnehmer zerreißen? Sommerloch in der Musikbranche? Nie davon gehört, aber es gibt es. Ich sehe euch schon Kängeruhhoden kauend beim Dschungelcamp am Lagerfeuer sitzen und gemeinsam „Nichts ist für die Ewigkeit“ singen.
Im Westen nichts Neues, was ist mit dem Osten? Dem Osten Deutschlands? Auch nichts Neues. Alles bleibt beim Alten, auch beim BER, dem Garanten für Skandale. Die Planer haben wohl eingesehen, dass sie Müll gebaut haben und ihre Unterlagen in den Ordner Papierkorb abgelegt. Allerdings haben sie die Unterlagen, bevor sie Mülleimer landeten, ausgedruckt. So konnte jeder, der nicht zu stolz war im Müll zu wühlen und sich selbst ein Bild machen vom Stand der Dinge am BER. Der Informationsfluss läuft jedenfalls reibungslos. Wenn ich mir als Manager des BER keine grünen Bananen mehr auf meinen Schreibtisch legen kann, weil ich nicht weiß, ob ich  morgen noch hier sitze, würde ich mir auch Gedanken darüber machen wie ich es aus den Schlagzeilen herausschaffe. Mich würde es auch nicht interessieren wer auf der Straße meinen Müll findet. Ich hätte einen Plan damit verfolgt Planungsunterlagen in einen Müllcontainer an die Straße stellen und darauf warten, dass ein Chinesischer Spion sie findet, um mich dann darüber zu amüsieren, dass es bei denen auch nicht klappt.
Wie groß kann ein Sommerloch denn noch sein? Eine neue Datingshow erwartet den untellektuellen RTL2 Zuschauer. Adam sucht Eva. Ah ja… Vielleicht kann ja Ben Becker moderieren. Nackter Mann trifft auf nackte Frau. Auf einer Südseeinsel, wo sonst. Mal ehrlich, was versprechen sich die Macher solcher Formate? Da schau ich mir doch lieber „Bauer sucht Frau“ an, aber selbst die haben Sommerpause wegen dem Sommerloch. Was wird uns denn in Zukunft noch zugemutet? Ich wäre für eine Castingshow mit dem Titel „Germanys next König“. Es würde aus 20 Kandidaten ein neuer Monarch gewählt. Alles würde besser werden unter unserem neuen König. Das Wetter, der Sex und es gäbe keinen Shades of Grey Film.
Ich hasse das Sommerloch.